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Kreativna saradnja

Kreative Kollaboration

Co-Creation: Bei der Gestaltung des Audi urbansphere concept1 sind Wünsche potenzieller Kundinnen und Kunden mit eingeflossen.

Text: Bernd Zerelles - Foto: AUDI AG - Lesezeit: 6 min

Bei dem gezeigten Fahrzeug handelt es sich um ein Konzeptfahrzeug, das nicht als Serienfahrzeug verfügbar ist.

Beim Co-Creation-Prozess zeigten Audi Designer_innen potenziellen Kund_innen digitale Entwürfe des Audi urbansphere concept1 und diskutierten diese im virtuellen Raum.

Beim Co-Creation-Prozess zeigten Audi Designer_innen potenziellen Kund_innen digitale Entwürfe des Audi urbansphere concept1 und diskutierten diese im virtuellen Raum.

Marc Lichte, Head of Design Audi, sagt ganz ehrlich: „Ich war am Anfang ein bisschen skeptisch, weil ich nicht wusste, wie das funktioniert. Wenn wir ein Auto gestalten, steht der Kunde immer im Zentrum, keine Frage. Aber so direkten Kontakt auf Augenhöhe – das haben wir noch nie gemacht.“ Und auch für Marius Kohlhepp, Head of Customer Insights & Trend Research Audi, ist es Neuland: „Natürlich berücksichtigen wir auch bisher schon Kundenbedürfnisse über Marktforschung. Aber vom Beginn des Prozesses an waren Kund_innen bisher so noch nie involviert. Es war uns wichtig, das diesmal anders zu machen, auch im Sinne einer Transformation.“

Ein neues Fahrzeugkonzept, das neue Herangehensweisen ermöglicht: Den Audi urbansphere concept1 gestaltete Audi im sogenannten Co-Creation-Prozess. Da das Concept Car maßgeschneidert für die Fortbewegung in den Megacitys von China konzipiert ist, hat Audi bei der Gestaltung eine Gruppe von speziell ausgewählten chinesischen Trend Receivern und potenziellen Audi Kundinnen und Kunden aus China eingebunden. Bei diesem gemeinschaftlichen Schöpfungsprozess können die Bedürfnisse der Kund_innen gezielt in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung schon im Fahrzeug berücksichtigt werden.

Anfangs sah Marc Lichte, Head of Design Audi, die Kundenbeteiligung skeptisch. Doch das änderte sich.

Dazu fanden drei Workshops im Audi Designstudio Beijing statt. Die Gruppe in China traf sich live vor Ort, die Kolleg_innen aus Ingolstadt nahmen digital daran teil, im direkten Kontakt mit den Kund_innen. So flossen die Impulse aus den Workshops umgehend in den Designprozess des Audi urbansphere concept1 ein. Beim ersten Meeting wurde die gemeinsame Vision kreiert. Basierend auf diesen Ergebnissen entwickelten die Audi Designer_innen Entwürfe und Skizzen, über die beim zweiten Termin schon konkret mit den potenziellen Kund_innen diskutiert wurde. Und beim dritten Workshop erlebten die Kund_innen die Gestaltung bereits mittels Virtual Reality. Obwohl kein physisches Modell des Autos zur Verfügung stand, konnten die Kund_innen über VR-Brillen im Fahrzeug Platz nehmen und erhielten Erklärungen von den Designer_innen.

Inspirationen der chinesischen Kund_innen kamen vor allem zum Innenraum des Audi urbansphere concept1. Denn in chinesischen Megacitys ist persönlicher Raum besonders knapp, ein Fahrzeug dient hier als dritter Lebensraum, neben Wohnung und Arbeitsplatz. So ist der Audi urbansphere concept1 zugleich als private Lounge sowie als mobile Wirkungsstätte mit umfassenden Hightech-Angeboten konzipiert.

    Der Co-Creation-Prozess war begeisternd und inspirierend – für das gesamte Audi Designteam.
    Marc Lichte

    Marc Lichte: „China ist beim Thema Digitalisierung weit voraus. Es stellte sich jedoch im Co-Creation-Prozess heraus, dass die Kund_innen einen großen Wunsch nach Digital Detox haben. Auf der einen Seite mögen sie ein riesiges Entertainment-Display im Auto, aber zur gleichen Zeit wünschen sie sich auch die Möglichkeit zur absoluten Ruhe.“ Aus dieser Anforderung entwickelte das Audi Designteam zum Beispiel ein transparentes OLED-Display, das vom Dachbereich vertikal in die Zone zwischen vorderer und hinterer Sitzreihe geschwenkt wird – und durch das man hindurchschauen kann, wenn es nicht aktiviert ist.

    Sowohl bei der Grundkonzeption des Fahrzeugs als auch bei kleinen Feinheiten berücksichtigten die Audi Designer_innen den Fokus der chinesischen Kund_innen. Von der großen Glaskuppel über die Form der Sitze, um sich im Auto beschützt zu fühlen, bis hin zum Interieur-Teppich, dessen Design eine moderne Interpretation eines Zen-Gartens ist: Diese Anregungen ergaben sich im Dialog mit der Gruppe der Kund_innen.

    Audi Designstudio Beijing

    Neben dem Design-Headquarter in Ingolstadt betreibt Audi Designstudios in Malibu, USA, und seit 2011 in Beijing, China. So spürt Audi als globale Marke rund um den Erdball Trends in Mobilität, Kunst und Kultur auf und adaptiert sie für den lokalen sowie internationalen Markt. China kommt als größtem Einzelmarkt von Audi eine besondere Rolle zu. Der größte Absatzmarkt der Welt schafft seine eigenen Trends und Maßstäbe. „Für Chinesen ist das Auto Arbeitsplatz und Lebensraum in einem. Es ist nicht nur Transportmittel, sondern Verlängerung des eigenen Ichs und repräsentiert überdies Individualität und insbesondere Wohlstand“, erklärt Audi Designer Yunzhou Wu, Koordinator des Interieur-Designteams. „Das Erscheinungsbild der Fahrzeuge darf gewagter, farbiger und insgesamt auffälliger ausfallen als beispielsweise in Europa. Im Innenraum spielen neben Fahrerlebnis und Exklusivität vor allem Konnektivität und Interaktion eine immer wichtigere Rolle, wenn wir hier etwa während der Rushhour im Stau stehen.“

    Marius Kohlhepp ist Head of Customer Insights & Trend Research bei Audi. Er versteht Co-Creation auch als Transformation des Mindsets.

    Alle Beteiligten schätzen die Mitwirkung von potenziellen Kund_innen an der Entwicklung dieses neuen Fahrzeugs. Stephan Fahr-Becker, Head of Design Audi China: „Wirklich auf die Kund_innen zu hören, zu so einem frühen Stand der Fahrzeugentwicklung, ist meiner Meinung nach essenziell, um User Centric Products zu kreieren. Die Diskussionen waren erfrischend und machten großen Spaß.“ Ebenfalls positiv sieht Trendstratege Marius Kohlhepp die Zusammenarbeit: „Die potenziellen Kundinnen und Kunden waren begeistert davon, dass sie offen und auf Augenhöhe direkt mit dem Designteam diskutieren konnten. Solche Formate schaffen es, die Menschen, die Fahrzeuge entwickeln, zusammenzubringen mit den Menschen, die das Fahrzeug später nutzen.“

    Und Marc Lichtes Fazit lautet: „Nach anfänglicher Skepsis war das nur begeisternd und inspirierend. Nicht nur für mich, sondern fürs das gesamte Designteam. Das Konzept Auto verändert sich – von einem reinen Fahrobjekt hin zu einem Erlebnisraum. Genau bei dieser Transformation müssen wir unsere Kund_innen mitnehmen. Und ich würde diese Zukunftskonzepte gern zusammen mit den potenziellen Kundinnen und Kunden gestalten. Wir haben das jetzt bei einem Concept Car sehr erfolgreich erprobt. Ich sehe in Co-Creation wahnsinnig viel Potenzial für den gesamten Entwicklungsprozess.“

      Die potenziellen Kundinnen und Kunden waren begeistert, dass sie auf Augenhöhe direkt mit dem Designteam diskutieren konnten.
      Marius Kohlhepp

      Ergebnis der kreativen Kollaboration: Der Innenraum des Audi urbansphere concept¹ ist eine großzügige Lounge, ein Rückzugsort in der Rushhour der Megacitys.

      Ergebnis der kreativen Kollaboration: Der Innenraum des Audi urbansphere concept¹ ist eine großzügige Lounge, ein Rückzugsort in der Rushhour der Megacitys.

      Ein Raum voller Möglichkeiten

      Der Audi urbansphere concept ist eine Sphäre für Megacitys, gleichzeitig Rückzugszone und Hightech-Office, persönliche Lounge und Begegnungsraum.

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